Die ersten Felder sind/werden gemäht und damit bleiben die Stoppeln auf dem Feld.
Stoppeln- die Gefahr für den Hund
Ich möchte euch heute eine Gefahr für den Hund vorstellen, an die man immer mal denkt, aber nie glaubt dass sie einen selbst betreffen könnte:
Wir haben Spätsommer, die Felder werden abgemäht und zurück bleiben die allgemein bekannten “Stoppeln”, die schon in Volkliedern besungen wurden (Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder...)
Mein bewegungsfreudiger Hund Shadow liebt diese freien Flächen – hier ist er Hund, hier kann er sich austoben.
Im Herbst 2016 passierte es: Shadow sieht aus der Ferne seinen Hundekumpel, schaut mich fragend an und ich erteile die Freigabe. Er rennt los – direkt über das abgemähte Stoppelfeld.
Plötzlich blieb er stehen und bricht zusammen. Man kann sich vorstellen, was in diesem Moment in mir vorging – Panik machte sich breit, denn ich hatte keine Ahnung, was passiert war.
Der Weg zu ihm kam mir unendlich weit vor... Endlich bei meinem Hund angekommen, sah ich, dass er selbst auf seine Pfote starrte. Bei näherer Betrachtung sah ich eine Beule nahe am Karpalgelenk. Es sah auf den ersten Blick so aus, als ob ein Knochen kurz davor war, sich durch die Haut zu bohren.
Ich schleppte meinen 30 Kilo schweren Hund vom Feld auf die Straße. Meine Bekannte war nun auch hinzu gekommen und wir versuchten uns erst einmal zu beruhigen. Ich musste zu Atem kommen, denn 30 kg Hund zollen ihren Tribut
Ich untersuchte Shadow in Ruhe, aber es ergab nur, dass er sehr schmerzempfindlich war und dass die Haut sich nach oben wölbte. Laufen konnte er nicht mehr. Ein Anruf bei unserem Tierarzt ergab, dass er auf dem Weg zu einem weiter entfernten Außentermin war.
Ich rief meinen Mann an, damit er uns mit dem Auto abholt und zum nächstgelegenen Tierarzt fährt. Dreckig und ohne Geld in der Tasche marschierte ich beim nächsten TA rein, erklärte am Empfang die Situation. Wir wurden vorgezogen und die nette Tierarzthelferin half uns, Shadow in den Behandlungsraum zu tragen.
Die Untersuchung und der Blick der Tierärztin verhießen nichts Gutes: Sie vermutete wie ich einen Bruch des Karpalgelenks (Handgelenk). Shadow bekam erst einmal Schmerzmittel gespritzt und ließ ein Pfotenbad bereiten, damit er den Dreck vom Feld los wurde. Die 2 von der Tierärztin zur Auswahl gestellten Behandlungsoptionen lauteten: Operation oder wochenlang Gipsverband. Da Shadow ein bewegungsfreudiger Hund ist, kam für mich erst einmal nur die OP infrage – an einen Gips wollte ich ihn nicht fesseln. Sie überwies uns an die nächste Klinik. Also wurde die Pfote verbunden und wir fuhren in die Tierklinik.
Die dortigen Röntgenaufnahmen ergaben NICHTS – kein Bruch. Auch ein weiteres Röntgenbild ergab keinen Bruch. Es war nichts zu sehen. Sodann wurde im Behandlungszimmer nochmals die Pfote gewaschen und untersucht. Auftreten konnte er immer noch nicht – wir trugen den 30 kg-Trümmer durch die Gegend
Die Beule war eindeutig vorhanden und sie war auch zu ertasten. Wir suchten und suchten und dann wurden wir fündig: Ein kleines Loch. Mit Hilfe einer Pinzette konnten wir kenntlich machen, dass ein stattliches Stück Holz in Shadows Pfote steckte. Da Holz nicht röntgendicht ist, also man es im Röntgenbild nicht erkennen kann, war klar, warum wir anhand der Aufnahmen nichts sehen konnten. Also wurde Shadow narkotisiert, der Bereich aufgeschnitten und das Holz herausgeholt.
Es stellte sich dann als ein Stoppel vom Feld heraus, welcher sich beinahe auch auf der anderen Seite der Haut heraus gebohrt hätte. Die Wunde wurde gereinigt, genäht und heilte unter Frauchens Wundbehandlung gut und schnell ab.
Bitte seid also vorsichtig, wenn eure Tiere über die Felder jagen und zieht immer in Betracht, dass sie sich – wie Shadow – etwas eintreten können