Angst bei Haustieren

Veröffentlicht am 8. August 2017 um 11:02

Angst bei Haustieren!

Begriffserklärung: Was ist Angst? Warum haben Tiere Angst?

Angst muss nicht erlernt werden, jedes Individuum hat es von seinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen. Ohne Angst hätte kein Lebewesen je Überleben können. Angst ist ein Warn- und Schutzsignal. Angst löst eine Reaktion im Körper des Individuums aus, diese mobilisiert alle Energiereserven. Dem Körper bleiben nur noch 2 Möglichkeiten zum Handeln -> Flucht oder Kampf, für mehr Gedanken ist kein Platz.

Was passiert im Körper unseres Haustieres:

Nimmt unser Haustier einen bedrohlichen Reiz wahr, wird über den Hypothalamus (Abschnitt des Zwischenhirns) der gesamte Körper auf Alarmbereitschaft eingestellt.
Die Nebenniere setzt Katecholamine (biologisch und medizinisch bedeutende Stoffgruppe, deren wichtigsten natürlichen Stoffe Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin sind) sowie Cortisol oder auch Hydrocortison (Stresshormon) frei.

Der Blutdruck und Blutzuckerspiegel steigen an, dass Tier atmet wesentlich schneller und der Puls erhöht sich. Das Individuum beginnt zu schwitzen. Äußerlich kann man an den Augen erkennen, dass sich die Pupillen enorm erweitern. Dieser Prozess ist notwendig, um die Energiereserve freizusetzen.


Durch den Anstieg des Cortisol empfindet unser Haustier weniger Schmerz, das Immunsystem wird unterdrückt und der Geschlechtstrieb ist sogar völlig gelähmt.
Das Nervensystem wird angeregt, damit das Individuum mehr Körperspannung halten kann um sich besser auf die Situation zu konzentrieren.
Der Stoffwechsel wird angeregt, damit steigt der Abbau von Nahrungsmitteln oder körpereigenen Substanzen bzw. Stoffe. Diesen Vorgang nennt man auch katabol.

Sie sehen also, dass vieles im Körper passiert, wenn ein Tier Angst hat. Daher ist wichtig, dass Angst kein Dauerzustand ist. Angst auf Dauer macht krank!
Symptome der Angst: Wie erkenne ich, dass mein Tier Angst hat?

  • Vermehrtes Schwitzen
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Erhöhter Puls
    Normalwerte: Ruhepuls
    großer Hund 80 bis 100 Schläge pro Minute
    kleine Hunde 100 bis 120 Schläge pro Minute
    Katzen 80 bis 140 Schläge pro Minute
  • Erhöhte Atemfrequenz
    Normalwerte:
    großer Hund 14- 22 Atemzüge pro Minute
    kleiner Hund 18-30 Atemzüge pro Minute
    Katze 20-40 Atemzüge pro Minute
  • Hecheln
  • Pupillenerweiterung
  • Aggression
  • Mautzen / Bellen
  • Häufiges Gähnen
  • Andauerndes Muskelzucken am Rücken / Jagen und Beißen des Schwanzes
  • Harn- und/oder Kotabsatz
  • Entleeren der Analbeutel
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blasenentzündungen
  • Haarausfall

    Was gibt es für Ängste bei Tieren?

    Als Erstes sollte man filtern, um was für eine Art Angst es sich handelt. Es gibt Ängste bzw. Angststörungen und es gibt Phobien.

    Was sind Angststörungen:
    Angststörungen sind die häufigsten psychischen Erkrankungen von Hund und Katze.
    Das Tier befindet sich in einem andauernden emotionalen Zustand, in dem es Angst zeigt. Diese Angst wird nicht durch einen bestimmen Reiz ausgelöst, sondern durch immer wieder wechselnde Reize ausgelöst.
    Diese Angst -Symptomatik wird leider viel zu oft als normal hingenommen, es ist eben ein Angsthund, die Katze ist schon immer so.
    Doch so ein Leben muss nicht sein. Angst ist behandelbar!
    Die meisten Tierbesitzer werden erst aktiv und handeln, wenn eines der oben aufgeführten Symptome auftreten.

    Was sind Phobien:
    Das Tier hat Angst vor einem oder mehreren bestimmten Reizen. Erlischt der Reiz verschwindet die Angst.
    Die Symptomatik ist also zeitlich begrenzt und durch defensive Verhaltensweisen wie Flucht oder Angriff aus löschbar.

Unter welche Ängste können unsere Vierbeiner leiden?

  • Trennungsangst
  • Angst vor Geräuschen
  • Angst vor dem Menschen
  • Angst vor anderen Tieren
  • Angst vor dem Autofahren
  • Angststörung aufgrund von Derealisation
    (Wahrnehmungsstörung)
  • Angststörung aufgrund der Lebensbedingungen
  • Posttraumatisches Stress- Syndrom

Welche Therapie Maßnahmen gibt es?

  • Ökoethologie
  • Verhaltenstherapie
  • Spieltherapie
  • Ethologisches Reframing
  • Um Platzierung

    Unterstützend:
  • Bachblütentherapie
  • Mykotherapie
  • TCM- traditionelle chinesische Medizin
  • Telling TTouch und Massage
  • Homöopathie
  • Pheromontherapie
  • Psychopharmaka