Immer mehr Tierhalter sind verunsichert, wenn es heißt, dass Haustier soll eine Spritze bekommen.
Viele haben von Impfreaktionen, Spritzenabszessen, Impfsarkomen (Impftumore) gehört und sind unsicher, ob und vor allem wie, gespritzt werden sollten.
Da ich zu diesem Thema immer wieder gefragt werde, habe ich heute beschlossen, meine Sicht zu diesem Thema zu schreiben.
Die erste und wichtigste Frage, die man sich als Tierhalter stellen sollte, ist die Frage, ob diese tatsächlich notwendig ist. Oft wird bereits wegen einer Erkältung Antibiotika gespritzt, selbstverständlich möchte man, dass es seinem Tier schnell wieder besser geht, aber muss man wirklich gleich spritzen? Einige Tiere nehmen ohne Probleme Tabletten ein. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt wie dringlich es ist, sollte kein Notfall vorliegen, kann getrost auf die Spritze verzichtet werden.
Viele Tierärzte spritzen das Medikament, weil der Halter sich schnelle Heilung wünscht und dem Arzt kaum eine Wahl lässt, da er erwartet, dass sein Tier nach dem Besuch am besten schon wieder fit ist.
Es gibt natürlich auch durchaus berechtigte Gründe, dass das Tier eine Spritze bekommt.
So z. B. bei einem allergischen Schock, einer schweren bakteriellen Entzündung, bei einer Impfung usw. Hier sollte man jedoch dringend darauf achten, dass der Tierarzt nicht, wie leider noch weit verbreitet in Nacken oder in die Seite des Tieres (Rippen) spritzt.
Mittlerweile gibt es Untersuchungen, in denen bewiesen wurde, dass ein Übergang von Entzündungen zum Sarkom stattfindet. Schwerwiegende Entzündungen treten zum Beispiel nach adjuvantenhaltigen Substanzen (Tollwutspritze) auf. Das Untergewebe reagiert auf manche Stoffe, manchmal reichen leider schon kleine Bakterien aus, um eine Entzündung hervorzurufen. Wird nun immer an denselben Körperstellen gespritzt, erhöht sich das Risiko noch weiter und es kann zur Tumor-Entwicklung kommen.
In meinem Beitrag soll es nicht um die Notwenigkeit einer Impfung gehen, sondern soll einzig dazu dienen, den Halter aufzuklären, wie er das Risiko mindern kann, dass sein Tier an einem " Fibrosarkom" zu erkranken.
Wo sollte also geimpft werden und warum dort?
Ich empfehle die Injektion am Hinterbein zu geben, der Grund ist nicht schön, rettet aber das Leben Ihres vierbeinigen Freundes.
Sollte ein Tier an einem felines Fibrosarkom erkranken, kann man diese Art von Tumor nur bekämpfen, indem man diesen großflächig wegschneidet, ansonsten tritt er nach einiger Zeit wieder auf und die Heilungschancen stehen mehr als schlecht.
Wurde also an der Seite gespritzt, sind die Rippen und das Gewebe zwischen den Rippen das Problem, wurde im Nacken gespritzt, sind die Schulterblätter im Weg. Es gibt also keine Möglichkeit großflächig zu schneiden und das bedeutet leider ganz klar, dass Ihr Tier in absehbarer Zeit der Krankheit erliegen wird. Daher empfehle ich als Impf- bzw. Spritzstelle das Hinterbein, denn dieses kann, im Falle einer Tumorerkrankung komplett abgenommen werden.
Auch das ist traurig, ich weiß, aber Ihr Tier wird mit 3 Beinen noch lange leben können, mit einem Tumor jedoch, werden Sie sich von Ihrem Tier bald verabschieden müssen.
Hier kann man sehen, dass man pro Beinseite 5 Spritzmöglichkeiten hat. Legen Sie sich einfach zwei Fotos (pro Seite ein Bild) wie dieses, in das Impfbuch und nehmen Sie dieses jedes Mal mit zum TA, um zu entscheiden, wo Sie spritzen lassen. Tragen Sie Datum und welche Art von Spritze Sie geben lassen mussten.
Auf Anfrage darf dieser Artikel ausgedruckt werden und zum Tierarzt mitgenommen werden. Leider bekomme ich immer wieder einmal Rückmeldungen, dass „es eher ist, ein Sechser im Lotto zu gewinnen, als dass ein Tumor entsteht“.
Liebe Tierärzte, ich schreibe diesen Artikel, auch mit dem Wissen der eigenen Erfahrung, da meine Katze Trixy an einem Fibrosarkom gestorben ist, im Lotto habe ich bisher nicht gewonnen.
Sie werden hierbei um keinen Mehraufwand gebeten. Viele Ihrer Kollegen spritzen seit Längerem so. Und noch eine Anmerkung von mir, der Tierhalter wird Ihnen dankbar sein, wenn Sie das Wohl seines geliebten Tieres auch hierbei im Auge behalten und ganz sicher auch gerne weiter und wahrscheinlich auch viele Jahre länger Ihre Praxis besuchen.
©2012 Dayana Winkler